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Frankreichs ewiger Kampf gegen islamistische Terroranschläge

Nachdem ein Geschichtslehrer in einem Vorort von Paris Anfang Oktober auf offener Straße von einem 18-jährigen Islamisten brutal ermordet wurde, scheint der Alptraum immer noch nicht aufzuhören: Weitere Menschen wurden Opfer des islamistischen Gedankenguts in Frankreich und wurden ebenfalls ermordet oder schwer verletzt. In Nizza erstach bei einer Messerattacke am Donnerstag ein Mann drei Menschen. Doch nicht nur in Nizza gab es einen Angriff, auch in Avignon hatte ein Mann einige Passant*innen bedroht, woraufhin er von der Polizei erschossen wurde. Im französischen Konsulat in der Stadt Dschidda in Saudi-Arabien wurde ein Sicherheitsbeamter von einem Mann attackiert, der allerdings schnell festgenommen werden konnte. „Die französische Regierung rief die höchste Terrorwarnstufe aus“, wie die Tagesschau berichtet.

Die Messerattacke von Nizza trug sich in der größten Kirche der Stadt zu, in der Basiliska Notre-Dame. Dort erlagen zwei Frauen und ein Aufseher der Kirche den Verletzungen der Messerstiche. Der Täter wurde daraufhin festgenommen und ins Krankenhaus gebracht, da er von einigen Kugeln der Polizist*innen verletzt worden war. Der Bürgermeister von Nizza Christian Estrosi twitterte: „Alles deutet auf einen Terroranschlag im Umfeld der Basilika Notre-Dame von Nizza hin“, er bestätigte außerdem, dass der Täter mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen habe. Er zieht auch einen Vergleich zum Mord des Geschichtslehrers Samuel Paty, der auf offener Straße enthauptet wurde, nachdem er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte. Der Fall sei von der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernommen worden, wie Gerald Darmanin, Frankreichs Innenminister, erklärte. Er habe außerdem eine Krisensitzung im Innenministerium einberufen, nachdem er in den letzten Tagen häufig vor „einer hohen Terrorgefahr im Land gewarnt“ habe, so die Tagesschau. Gil Florini, Oberpriester in Nizza, bestätigt ebenfalls, dass sie davor gewarnt wurden, „dass es vor Allerheiligen zu weiteren Anschlägen kommen könnte“. Er erklärt: „Denn einige ziehen eine Verbindung zwischen dem christlichen Totenfest und einer Erhöhung der Zahlen der Toten. Wir waren schon ein wenig auf der Hut, aber wir dachte nicht, dass es auf diese Weise geschehen werde.“ Der Anschlag weckt bei vielen die Erinnerung an den Terroranschlag von 2016 am französischen Nationalfeiertag. Der Attentäter fuhr an der Promenade von Nizza in eine feiernde Menschenmenge und riss so 86 Menschen in den Tod.

Auch in Avignon kam es am Donnerstag zu einem „islamistischen Vorfall“, wie der ZDF schreibt. Der Angreifer rief ebenfalls mehrfach „Allahu Akbar“ und bedrohte einige Menschen mit einer Pistole, woraufhin er von der Polizei erschossen wurde. Auch im französischen Konsulat in Saudi-Arabien kam es zu einem Angriff auf einen Wachmann, der daraufhin ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Täter konnte festgenommen werden. Die französische Botschaft rief alle Franzosen und Französinnen in Saudi-Arabien zu mehr Wachsamkeit und Vorsichtigkeit auf. Auch in der Türkei, Bangladesch und Indonesien warnte die französische Regierung ihre Staatsbürger*innen vor möglichen Anfeindungen. Die Spannungen zwischen Frankreich und einigen muslimischen Ländern wurde durch die Rede Macrons auf der Trauerfeier für den Geschichtslehrer Samuel Paty losgetreten, der zuvor Opfer eines islamistischen Angriffs wurde. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte auch dort, dass weiterhin Mohammed-Karikaturen gezeigt werden, da auch die Darstellung eines Propheten unter die Meinungsfreiheit fällt. Daraufhin gingen Tausende Menschen auf die Straßen, um gegen Macron zu demonstrieren. In Dhaka, Bangladesch, riefen die Protestierenden dazu auf, französische Importwaren zu boykottieren und „verbrannten ein Bild Macrons“, so die Tagesschau. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte seine Bürger und Bürgerinnen dazu auf, keine französischen Waren mehr zu kaufen.

 

Frankreich blutet, aber nicht nur aufgrund von erneuten islamistischen Attacken, sondern auch wegen der zweiten Welle des Corona-Virus. Es wurden Ausgangssperren im ganzen Land verhängt, so sollen die Franzosen und Französinnen im besten Fall nur noch das Haus verlassen, um einkaufen zu gehen oder um zum Arzt zu gehen. Schulen und Kindergärten sollen geöffnet bleiben, die Gastronomie allerdings nicht. Frankreich leidet fast täglich an 50.000 Neuinfektionen und über 500 Toten an einigen Tagen.

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