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Nachhaltige Investition in Kreislaufwirtschaft: Aus Abfall wird ein wichtiger Rohstoff

Die Schweizer ENESPA AG baut in Deutschland Recyclinganlagen für gemischte Kunststoffabfälle. Mit einem innovativen Thermolyse – Verfahren können Plastikabfälle wirtschaftlich profitabel zurück in den Rohstoffkreislauf überführt werden. Das schont die Umwelt, spart Ressourcen und bietet Investoren die Möglichkeit Kapital nachhaltig und gewinnbringend anzulegen.

Cyrill Hugi

Das Unicef-Forschungszentrum Innocenti hat den Ressourcenverbrauch der Menschen, die in den Ländern der Europäischen Union und der OECD leben, untersucht. „Würde zum Beispiel jeder Mensch so viele Ressourcen wie die Einwohner von Kanada, Luxemburg und den USA verbrauchen, wären mindestens fünf Erden erforderlich. Auch in Deutschland sei der Ressourcenverbrauch zu hoch: Für die Lebensweise der Deutschen würden im Weltmaßstab 2,9 Erden benötigt“, teilte Unicef in Köln mit. Bereits am 4. Mai war der diesjährige „German Overshoot Day“, das heißt: Wenn alle Menschen weltweit so leben würden wie ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland, dann hätten wir schon nach einem Drittel des Jahres unsere jährlichen Ressourcen verbraucht.

Zu einer den wichtigsten, nicht erneuerbaren Ressourcen, gehört Erdöl und das nicht nur als weltweit wichtigster Energieträger. Die Petrochemie stellt auf Erdölbasis viele Alltagsprodukte wie etwa Farbstoffe, Kosmetika, Arzneimittel, Waschmittel, aber auch verschiedenste Kunststoffe für Kleidung und Verpackungsmaterialien her. In Deutschland werden ca. 103 Millionen Tonnen Erdöl im Jahr verbraucht, davon 16 Prozent allein in der Chemieindustrie.

Die Gewinnung, Verarbeitung und auch die Beseitigung von Erdölprodukten ist mit erheblichen ökologischen Auswirkungen verbunden. Mit dem Boom von erdölbasiertem Kunststoff, der nach dem Zweiten Weltkrieg begann, bekam die Erde ein riesiges Plastikmüllproblem. Und das Problem wird Jahr für Jahr größer. Allein in Deutschland fallen laut Zahlen des NABU über sechs Millionen Tonnen jährlich an. Kunststoffabfälle sollten nicht länger verbrannt oder in der Umwelt deponiert werden, sondern als wichtige Ressource erkannt und recycelt werden. Nur so kann der Übergang zu einer grünen Wirtschaft mit geringem CO2 -Ausstoß gelingen.

Die ENESPA AG aus der Schweiz ist ein Unternehmen, das gemischte Kunststoffabfälle mit einem modifizierten Thermolyse-Verfahren zu hochwertigem Produktöl verarbeitet. Durch die innovative Technik der Anlage werden aus 1000 kg Plastikabfall 1000 Liter (890 kg) hochwertiges Produktöl gewonnen. Das Öl wird in der Petrochemie für die Kunststoffherstellung verwendet und ersetzt fossiles Erdöl. Der gesamte Prozess ist in sich geschlossen. Die bei der Thermolyse entstehenden Restgase werden für den Betrieb der Generatoren genutzt, wodurch die Anlage nahezu CO2-neutral arbeitet. Im Internet wird die Arbeitsweise der Produktionsanlage im baden-württembergischen Aalen in einem kurzen Videoclip vorgestellt.

Die Anlagen werden in modularer Bauweise errichtet, was eine hohe Flexibilität, Ausfallsicherheit und einfache Skalierbarkeit der Kapazitäten mit sich bringt. Mittlerweile hat die ENESPA AG in Deutschland drei Standorte und Nachfragen und Angebote von zahlreichen Kommunen, weitere Standorte einzurichten. Zudem verhandelt die ENESPA AG über Beteiligung und Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen, die von sich aus auf den Schweizer Umweltdienstleister zugegangen sind.

An der Finanzierung des Unternehmensaufbaus können sich Anleger über Obligationsanleihen und Aktien beteiligen. Das Kapital fließt direkt in den Ausbau der Verarbeitungskapazitäten.

Die Laufzeit der ersten Obligation beträgt 4 Jahre, mit einer jährlichen Verzinsung von 4.4 %. Bei dieser Obligation kann bereits ab CHF 1.000.- investiert werden. Ab CHF 50.000.- kann in eine neue Obligation, die am 5.11.21 aufgelegt wurde, investiert werden, mit einer Verzinsung von 5.5% auf 7 Jahre. Die Obligationsanleihen sind in der Schweiz, Deutschland, Italien und im Fürstentum Liechtenstein erhältlich. Die Obligationsanleihe mit 5.5% Jahreszins zusätzlich in Österreich.

Die ENESPA Aktie ist in den letzten 2 Jahren um 75 Prozent gestiegen. Der Preis pro Aktie wird in der vorbörslichen Phase vom Verwaltungsrat der ENESPA AG festgesetzt und liegt zurzeit bei CHF 21.00. Je näher sich die ENESPA AG an der Gewinnschwelle befindet, desto geringer ist das Investorenrisiko und desto wertvoller sind die Private-Equity-Aktien. Ziel ist es, einerseits die Kapitalbeschaffung für den Unternehmensaufbau zu optimieren, und andererseits den Preis für einen späteren Börsengang attraktiv zu gestalten. Der Börsengang ist für das Jahr 2024 geplant. Seit September 2021 werden 950.000 Aktien zu einem Nennwert von CHF 1.00 pro Aktien zum Verkauf angeboten.

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