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Reparaturaufwand von Elektro-Autos

Laut einer Untersuchung der Allianz sind die Reparaturkosten bei Elektroautos teurer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Obwohl die Elektroautos ohne staatliche Subvention und Förderung schon teurer als Verbrenner wären, steigt die Anzahl der elektrischen Alternativen stetig. Im Juli 2021 wurden in Deutschland allein schon über 50 Prozent mehr Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride zugelassen als im Vorjahresmonat.

Doch nicht nur die Anschaffungskosten fallen bei Elektroautos weitaus höher aus, sondern Besitzer müssen für eine Reparatur eines Schadens weitaus mehr Geld einplanen.

 

Die Untersuchungen der größten deutschen Versicherer

Nach Auswertungen von Unfall- und Sicherheitsforschern des Allianz Zentrums für Technik der Schadendaten aus 2018 bis 2020 liegt der Schadenaufwand in der Vollkasko-Versicherung bei reinen Elektroautos um zehn Prozent höher als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Bei Plug-in-Hybriden sind es sogar 50 Prozent. Anlass der Untersuchung waren die steigenden Zahlen von Elektroautos auf den Straßen. Im ersten Halbjahr wurden rund 312.000 reine Elektroautos, sowie Plug-in-Hybride zugelassen. Im Schnitt seien die Reparaturkosten bei einer Kollision reiner Elektroautos nach Schaden um 30 Prozent teurer.

 

Doch woher kommen die deutlichen Kostenunterschiede zwischen Elektro- und Verbrennungsmotoren?

Der Allianz zufolge verteuern vor allem Normen und Herstellervorgaben die Reparatur bei Elektrofahrzeugen. Zu den erhöhten Reparaturkosten trägt hauptsächlich der Akkuwechsel bei. Bei einem einfachen Unterbodenschaden, können sich die Kosten des Schadens auf bis zu 20.000 Euro aufgrund des defekten Akkus belaufen, betont Sicherheitsforscher Reinkemeyer. Manche Hersteller geben zudem dringend vor, die Batterie wie nach einer Airbag-Auslösung auszutauschen. Darüber hinaus können Reparaturen an Hochvoltfahrzeugen ausschließlich nur in qualifizierten Werkstätten stattfinden.

Angebissene Hochvoltkabel, beispielsweise durch Mader, müssen ebenfalls ausgetauscht und können nicht repariert werden, so berichtet Reinkemeyer. Dabei kann ein Kabelsatz bis zu 7000 Euro kosten. Sicherheitsforscher haben diesbezüglich aber eine günstige Methode gefunden, um derart teure Reparaturkosten zu minimieren. Schutzhüllen für Kabel soll den Schaden an Kabeln möglichst geringhalten.

 

Erhöhte Brandwahrscheinlichkeit bei Elektroautos?

Für viele Besitzer, aber auch für Polizei und Feuerwehr, ist eine weitere Frage wichtig. Schlagzeilen machten im vergangenen Jahren mehrfach Brände von Elektroautos. Haben Elektroautos wirklich eine erhöhte Brandgefahr im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren? In Deutschland werden um die 15.000 PKW-Brände gemeldet. Der Elektrofahrzeug-Anteil liegt dabei unter einem Prozent, laut Allianz. Auch nach Angaben des Autoindustrieverbands VDA ist das Brandrisiko bei Elektrofahrzeugen nicht höher als bei Verbrennern. Nur das Löschen soll in der Regel länger dauern und der Bedarf an Löschmitteln höher ausfallen. Grundsätzlich gehen aber VDA und Allianz davon aus, dass Elektroautos keine erhöhte Brandgefahr droht.

Die Folge der hohen Reparaturkosten ist, dass wohl Fahrzeuge mit Elektromotor und Plug-in-Hybride im Schnitt teurer zu versichern sind als Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren. Noch ist der Umstieg vom althergebrachten PKW zu den umweltbewussten E-Autos noch ein teures Unterfangen, welches nur über die Jahre zu einem finanzierbaren Projekt werden kann.

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