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Die deutsche Hochstaplerin plant ihren nächsten Coup

Die Geschichte der Hochstaplerin Anna Sorokins wurde durch die Netflixserie „Inventing Anna“ nun weltberühmt. Obwohl sie aktuell damit beschäftigt ist, ihre Abschiebung nach Deutschland zu verhindern, schmiedet sie neue Pläne, um Geld zu bekommen.

Im vergangenen Monat waren es Serien oder Filme über spektakuläre Betrugsfälle, die auf Netflix viral gingen. Darunter die Serie „Inventing Anna“ von Shonda Rhimes, die Millionen von Nutzern vor den Bildschirm lockte. Die Serie erzählt die Geschichte der Fake-Erbin Anna Sorokin. Diese gab sich zwischen 2013 und 2017 als Anna Delvey aus und machte sich in der New Yorker High Society einen Namen. Sie wollte einen Kunstklub, die „Anna Delvey Foundation“ gründen und ihre Opfer in die Irre führen, indem sie sich als reiche Erbin ausgab, die ihre millionenschweren Fonds erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt bekommen würde. Bevor sie im Jahr 2019 wegen Betruges angeklagt wurde, betrog sie Freunde, Investoren, Banken und Geschäftspartner. Im selben Jahr wurde sie inhaftiert. Insgesamt soll sie ca. 250.000 Euro erschwindelt haben. Wegen guter Führung sei sie 2021 entlassen worden.

Die Tatsache, dass die 31-Jährige Sorokin nach Deutschland abgeschoben werden soll, hindert sie nicht daran, neue Pläne zu schmieden.

Eine eigene Kunst-Ausstellung

Anna Sorokin, die Frau, die einen exklusiven Kunstklub in New York eröffnen wollte, plant nun selbst Kunst zu machen. Laut dem US-Magazin „Page Six“ möchte sie selbst gezeichnete Skizzen verkaufen – und das zu Preisen von 10.000 US-Dollar. Sorokins Kunstagent Chris Martine gibt an, dass rund 20 Werke der Künstlerin in einer New Yorker Galerie ausgestellt werden sollen. Dabei wird sich die Gästeliste auf eine prominente Kundschaft fokussieren. Anna Sorokin wird allerdings vermutlich selbst nicht vor Ort sein – sie befindet sich derzeit noch in Abschiebehaft der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde.

So sehen Sorokins Kunstwerke aus

Die Skizzen, die großteilig mit Bleistift gezeichnet wurden, haben ein Format von gerade einmal 22 mal 30 Zentimeter. Laut Experte Martine seien die Skizzen „überaus authentisch“: „Kunstwerke sind oft mehr als das visuelle Element, die Leute kaufen in Wirklichkeit die Geschichte dahinter. Ihre Skizzen zeugen wirklich von Talent. So viele Menschen sind so fasziniert von dem, was passiert ist, und von der Aufmerksamkeit, die sie bekommt. Es ist eine Möglichkeit für sie, ihre Geschichte auf dauerhafte Weise zum Ausdruck zu bringen.“

Eher großformatige Papiere und Leinwände wurden Sorokin in der Abschiebehaft verwehrt. Ihre Bleistiftskizzen sind allerdings kein großes Geheimnis mehr: Einige der Zeichnungen befinden sich bereits auf ihrem Instagram-Profil.

Noch als sie in Haft saß, verkaufte sie die Rechte an ihrer Geschichte an Netflix. Der Streaming-Riese erschuf daraus die Serie „Inventing Anna“ mit der Schauspielerin Julia Garner als Hauptrolle. Sorokin plante mit dem Geld die laufenden Anwalts- und Prozesskosten zu tilgen – vergebens. Das Geld wurde vorübergehend eingefroren. Der Grund: Verurteilte sollen sich nicht durch Publicity an ihrem eigenen Fall bereichern können. Weil Sorokin noch mehreren Banken Geld schuldet, forderten diese die Summe ein.

Anna Sorokin tritt in der Öffentlichkeit weiterhin als Anna Delvey auf. Im Podcast „Call Her Daddy“ sprach sie unter dem Pseudonym zum erstmals über Hochstapelei. Von Einsicht gibt es allerdings keine Spur. Stattdessen merkt man wie sehr Sorokin noch auf Selbstvermarktung aus ist.

In einem anderen Podcast mit dem Titel „Forbidden Fruits“ kündigte sie an, ein Buch herauszubringen, in der die Fake-Erbin die „wahren“ Hintergründe ihrer Hochstapelei darstellen möchte. Wann das Buch herausgegeben werden soll, ist allerdings noch unklar.

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