Mitteldeutsches Journal

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Schlimm, dass Corona-Themen mittlerweile die Schlagzeilen beherrschen

Viele werden sagen: „Soweit hätte es nie und nimmer kommen dürfen!“ Es vergeht kein Tag, an dem nicht mit großen Lettern und in fettgedruckten Überschriften Corona-Themen auf jeder Zeitung, in allen Online-Portalen oder im Fernsehen erscheinen. COVID-19 beherrscht die Welt und auch die Medienlandschaft. Zumindest in Deutschland, wo niemand Verantwortung übernehmen will für eine verkorkste Impf-Politik, für eine miserable Logistik und für zeitaufwendiges Verhandeln um Preise, die letztendlich den Kampf ums Liefern und Nicht-Liefern bestimmten. Dazu kommt eine europäische Union, die sich in die Belange der einzelnen Länder einmischt und von der sich auch ein Land wie Deutschland gängeln und ausbremsen lässt. Jeden Tag gibt es Meldungen über neue überflüssige Todeszahlen aus Alten- und Pflegeheimen und über ein Virus, das mittlerweile mutiert ist und das weltweite Sterben verlängert.

Von „Impf-Krimi“ und von „Kampf um Impfstoffe“ ist mittlerweile die Rede, wenn man die Zeitungen aufmacht oder die Nachrichten liest. Es fehlt weiter an genügend qualifizierter Impfstoffe, so viel steht fest. Wie es heißt, wird das Impf-Chaos jeden Tag größer. Am Wochenende musste Jens Spahn wieder einmal den Fehler zugeben, dass viel Frust entstanden ist, weil zu wenig Impfstoff geliefert wurde. In Deutschland mit seinen 82 Millionen Einwohnern wurden bis dato nur 3,5 Millionen Dosen ausgeliefert. Davon nur 2,3 Millionen verimpft. Spahn scheint sich selbst Mut zu machen indem er appelliert: „Der Weg ist begonnen, er muss aber besser werden.“ Das klingt wie eine der vielen Durchhalteparolen, die wir ständig zu hören bekommen. Bis 22. Februar gibt es nach Druck auf die Herstellerfirmen aber lediglich 5 Mio. weitere Impfdosen. Es geht also alles nur schrittweise voran. Erstaunlich, dass Spahn mit seiner „Salami-Taktik“ bei den Länderchefs immer wieder durchkommt, und die Ministerpräsidenten der verschiedenen Bundesländer ruhig halten kann. Obwohl es vereinzelt Stimmen gibt, die sich beschweren, so wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Manu Dreyer, die bemängelt, dass es noch immer keine Lieferklarheit gibt. Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter bei den Impfungen, die müssen aber nun bald stillstehen, weil nicht genügend Dosen zur Verfügung stehen.

Auch Angela Merkel sieht sich nun wieder genötigt, sich in das „Impfdrama“ einzuschalten, obwohl man weiß, dass sie ebenso wenig ausrichten kann wie ihre politischen Weggefährten. Es wurde vor Monaten einfach zu lange gezögert und um den Preis der Impfstoffe geschachert, während andere Länder sich klar zu deren Mission und Aufgabe bekannt hatten: Impfstoff-Mengen für 2 Impfungen multipliziert mit der Anzahl der Bevölkerung, so lautete die einfache Rechnung, um das eigene Land im ersten Schritt wirksam zu schützen. In England, Israel, USA, da klappt so etwas, in Deutschland nicht. Die ewigen Impf-Gipfel, die von der deutschen Regierung veranstaltet werden, hängen den meisten bereits zum Hals heraus. Mit Recht, kann man sagen, denn was danach vermeldet wird, ist meistens ernüchternd. So hat das Zulassungs-Wirrwarr die Skepsis bei den Einwohnern wachsen lassen. So haben viele Menschen Bedenken, sich impfen zu lassen, weil die Nebenwirkungen nur teilweise erforscht sind und keine Langzeitstudien über Jahre vorliegen. Eine Umfrage der Münchner Kantar GmbH, ein weltweit führendes Marktforschungsunternehmen hat ergeben, dass nur 36 Prozent der Menschen sich mit AstraZeneca impfen lassen wollen und 45 % lehnen es ab, 19 % sind sich unsicher.  Dabei verschärft sich das Impfchaos und die Infektionslage in Europa gerade, weil sich Mutationen ausbreiten, die offenbar noch wesentlich ansteckender sind als die ursprüngliche Form von COVID-19. Die sieben Unternehmenschefs der in Frage kommenden Impfhersteller sollen letzten Januarwochenende in einer Video-Konferenz mit der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zusammenkommen um eine sogenannte Allianz gegen die Virus-Mutation zu schließen. Bei Ursula von der Leyen allerdings weiß man, dass oft viel Rauch um Nichts gemacht wird. Fest steht: Man sollte wirklich alle Optionen prüfen, die die Möglichkeit bieten, aus allen Teilen der Welt Impfstoffe zu beziehen, Hauptsache es werden die Bedürftigen und Kranken endlich komplett durchgeimpft. Denn im Moment heißt es noch zu oft: Infiziert, gewartet, gestorben!

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