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Politik

Das Ende einer langen Ära: Tschüss Angela!

16 lange Jahre sind heute am 8.12.2021 zu Ende, einem Tag im Dezember, an dem die Kanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel, geborene Kasner, ihre politische Karriere beendet und sich ins Privatleben zurückzieht. Mit 67 Jahren ist Schluss. Mit einem emotionalen Zapfenstreich schon vor ein paar Tagen neigte sich die Amtszeit unserer „Rekord-Kanzlerin“ dem Ende zu, und nun wird sie auch endgültig am Mittwoch die Amtsgeschäfte an Olaf Scholz übergeben und die politische Bühne verlassen. Leben Sie wohl, Angela Merkel. Alles was jetzt kommt, können Sie nun aus der Ferne betrachten und es bleibt die Hoffnung, dass Sie im Großen und Ganzen mit Ihrem politischen Wirken zufrieden sind. Dass viele Dinge, die noch vor uns liegen, Ihren Stempel tragen, im Guten wie im Schlechten, ist selbstverständlich. Man sollte Ihnen deshalb auch nichts nachtragen, sondern sich den Herausforderungen stellen, die nun auf uns in Deutschland warten.

Endlich mal ausschlafen und lesen und reisen, das sind die ersten Wünsche der scheidenden Kanzlerin, wenn es um die Zeit nach der Politik geht. Das jedenfalls hat Angela Merkel in Interviews bereits verlauten lassen. Sei’s ihr gegönnt, haben sechszehn Jahre an der Spitze einer Nation sicherlich viel Kraft und Nerven gekostet. Dennoch muss man aber auch das sehen, was vermeintlich wirklich schlecht gelaufen ist: die dramatischen Entwicklungen innerhalb ihrer Partei, der CDU, den Abwärtstrend in der Wählergunst, eine Immigrationspolitik, die uns noch ganz schwer auf die Füße fallen wird, eine Finanzpolitik mit Milliardensubventionen für Griechenland und eine Außenpolitik, die viele Fragezeichen gelassen hat. Vor allem die Verbindung zu Russland und zu China, die uns in langjährige Abhängigkeiten gestürzt hat, muss dringend korrigiert werden und darf nicht dazu führen, dass andere Staaten uns etwas diktieren oder uns an der langen Leine laufen lassen.

Obwohl die Kanzlerin ein hohes Ansehen genossen hat, im Ausland mehr als im Inland, wird sie daran gemessen werden, was sie erreicht hat. Wie gut sie den Satz, dass in Deutschland zu sehr von der Substanz gelebt wurde, ins Gegenteil umgekehrt hat, oder eben nicht. Schlimm ist nun, dass auch diese Substanz mittlerweile aufgebraucht ist, dass die Renten- und Krankenkasse beispielsweise am Limit laufen, dass die hohe Inflation das Sparvermögen der Deutschen nach und nach aufzehrt, und dass die Milliarden, die nach Griechenland geflossen sind, keine positive Wirkung für uns haben. Ein „Ja“ und dann ein „Nein“ zur Atomkraft, der Kohleausstieg und plötzlich die desaströs hohen Energiepreise: Das ist kein Verdienst für das eigene Land. Ebenso wie das Gemauschel mit Duz-Freundin von der Leyen, die über 16 Jahre protegiert und gedeckt wurde, die aber längst hätte entmachtet werden müssen, weil das, was als Verteidigungsministerin geleistet wurde, skandalös ist. Danach Präsidentin der europäischen Kommission auf Zuruf von Merkel, allerdings leider ohne einen Nachweis von Kompetenz und Effizienz. Dies sind nur einige der Entscheidungen, die ein paar schwarze Flecken auf der weißen Weste hinterlassen haben.

Es gab aber auch Gutes in der Amtszeit von Angela Merkel, was am besten zusammengefasst werden kann, in einer Umfrage vom Institut „statista“ aus August/September 2021, wo nach Meinung der Befragten 80 Prozent gute Arbeit geleistet wurde und 17 Prozent schlechte Arbeit. Also ein deutliches Plus bei den positiven Bewertungen. Nur muss man einfach im Rückblick auch mal sehen, dass in 16 Jahren sehr viel passiert ist, was von den meisten gar nicht genau erfasst werden kann und wo man wirklich genauer analysieren sollte. Das, denken wir, kann man sich an dieser Stelle aber sparen, weil am Ende die Würfel unwiderruflich gefallen sind, und die Karten der Zukunft mit der neuen Regierung ganz neu gemischt werden.

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