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BMW macht mehr Umsatz, weniger Gewinn – und kürzt die Dividende

Ein Einmaleffekt bei der Übernahme der China-Tochter BBA hatte den Vorjahresgewinn gesteigert. Im laufenden Jahr sollen Elektroautos ein Fünftel des BMW-Absatzes ausmachen.

BMW verzeichnete 2023 einen Rückgang des Nettogewinns um gut ein Drittel auf knapp 12,2 Milliarden Euro. Dieser Rückgang ist jedoch größtenteils auf den Wegfall eines Einmaleffekts aus dem Vorjahr zurückzuführen, der durch die vollständige Übernahme der chinesischen Tochter BBA verursacht wurde. Ohne diesen Effekt läge der Konzernüberschuss moderat über dem Vorjahreswert, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte.

BMW-Chef Oliver Zipse äußerte sich trotz des Gewinnrückgangs zufrieden und betonte das starke Wachstum des Unternehmens sowie die gestiegene Anzahl vollelektrischer Fahrzeuge. Die operative Gewinnmarge, ein wichtiger Indikator für die Unternehmensperformance, verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Der Umsatz stieg dank höherer Fahrzeugabsätze um neun Prozent auf knapp 155,5 Milliarden Euro.

Aufgrund des Gewinnrückgangs beschloss BMW, die Dividende für Aktionäre zu kürzen. Die Ausschüttung beträgt nun sechs Euro je Stammaktie, was einem Rückgang um 2,50 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

An der Börse reagierten die Aktien von BMW mit einem Rückgang von bis zu 3,3 Prozent. Bernstein-Analyst Daniel Röska bemerkte, dass die Marge im vierten Quartal schwächer ausgefallen sei als erwartet.

Für das laufende Jahr hat BMW noch keine Prognose vorgelegt, diese wird jedoch nächste Woche erwartet. Experten gehen davon aus, dass BMW trotz einer möglichen leichten Schwächephase im Jahr 2024 im Vergleich zu anderen Autoherstellern besser abschneiden wird, insbesondere in Bezug auf den Anteil von Elektroautos am Gesamtabsatz.

Aktuell machen Elektroautos 15 Prozent des Gesamtabsatzes von BMW aus. Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen an, diesen Anteil auf eine halbe Million Fahrzeuge zu steigern, was etwa einem Fünftel des Absatzes entspricht. Anders als einige Konkurrenten hat sich BMW nicht auf einen vollständigen Ausstieg aus der Verbrennertechnologie festgelegt. Zipse betonte jedoch, dass BMW seinen Kunden unabhängig vom Antriebsstrang stets die neuesten Innovationen und Technologien bieten werde.

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